Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Alfter – Zwei simulierte Brandeinsätze in Sonderbauten im Gemeindegebiet Alfter

Alfter.
Alfter. Starker Rauch dringt durch das Tor der Tiefgarage der Sieg Reha GmbH in Alfter, die installierte Brandmeldeanlage im Gebäude schlägt laut Alarm. Parallel ist ein weiteres Brandereignis aus der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Zuflucht Suchende im Ortsteil Witterschlick gemeldet worden. Diese beiden Übungsszenarien erwarteten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Alfter bei der diesjährigen Jahresübung.
Am Samstag, 25.10.2025, sind die vier Löschgruppen der Feuerwehr Alfter um 14:00 Uhr zu zwei parallelen Übungseinsätzen alarmiert worden. Die Löschgruppen Alfter und Gielsdorf wurden zu einem Brandeinsatz in der Sieg Reha, einer Einrichtung für ambulante Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen in der Konrad-Zuse-Straße in Alfter, alarmiert, während die Löschgruppen Witterschlick und Impekoven zur Brandbekämpfung in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Zuflucht Suchende nach Witterschlick alarmiert wurden. In beiden Gebäuden wurden laut Übungsszenario noch Menschen vermisst, so dass neben der Brandbekämpfung die sofortige Menschenrettung eingeleitet werden musste.
Die Herausforderung im Übungsobjekt der Sieg Reha lag darin, dass es sich um einen Pkw-Brand in der dortigen Tiefgarage handelte. Die drei vermissten Personen befanden sich ebenfalls in der Tiefgarage im Untergeschoss. Mit Hilfe der vorhandenen Feuerwehrpläne und Objektpläne verschafften sich die Führungskräfte vor Ort einen Überblick und wiesen die Einsatzkräfte in die bevorstehenden Aufgaben ein.
Beim zweiten Übungsobjekt, der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Zuflucht Suchende, handelt es sich um insgesamt fünf Containerbaublöcke, in denen unter anderem Wohnräume, Sozialräume und die Verwaltung untergebracht sind. Der Meldende stand bereits auf der Straße und konnte den Einsatzkräften den Brandentstehungsort zeigen. Den genauen Aufenthaltsort der vermissten Personen sowie die Personenanzahl waren unbekannt. Die beiden Löschgruppen teilten sich in zwei Einsatzabschnitte auf und leiteten die Brandbekämpfung und Menschenrettung von beiden Seiten des Gebäudes ein.
Umgehend wurden die ersten Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung ins Gebäude geschickt. Die Sicht im stark verqualmten Gebäude war zu dieser Zeit gleich Null. Diese Herausforderung meisterten die eingesetzten Einsatzkräfte und fanden kurzaufeinanderfolgend mehrere lebensgroße und ca.70 kg schwere Übungspuppen. Umgehend wurden diese ins Freie gebracht und von den dort wartenden Einsatzkräften bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt.Parallel zur Menschenrettung erfolgte die Brandbekämpfung im Gebäude.
Nach Beendigung der ersten Übung wurden die beiden Übungsobjekte getauscht, sodass alle Löschgruppen in beiden Sonderbauten eingesetzt wurden.
Übungsziele für die geplanten Szenarien waren die Brandbekämpfung und Menschenrettung, sowie Orts- und Objektkunde in Sonderobjekten, die Nutzung von Feuerwehrplänen, die Atemschutzüberwachung und die Kommunikation und Dokumentation.
Der Leiter der Feuerwehr Alfter, Gemeindebrandinspektor Thorsten Ohm, befand sich während der Übungszeit gemeinsam mit der Besatzung des Einsatzleitwagens im Feuerwehrgerätehaus Gielsdorf und koordinierte von dort beide Übungseinsätze. Er resümierte im Anschluss an die Übung:
„Wir konnten die gesetzten Übungsziele heute erreichen und unsere Einsatzkräfte damit noch besser auf Einsätze in besonderen Objekten in der Gemeinde vorbereiten. Ziel solcher Übungen ist es auch, mögliches Verbesserungspotential aufzudecken. So haben wir bei der Beobachtung der Übungsdurchgänge auch Optimierungsbedarf in einzelnen Abläufen erkannt – diese Erkenntnisse werden in einer Nachbesprechung thematisiert und fließen unmittelbar in die Planung unserer laufenden Aus- und Fortbildung an den Standorten und auf Gemeindeebene ein. Mein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Einsatzkräften und insbesondere dem Vorbereitungsteam für die gelungene Jahresübung!“
Im Anschluss an die Aufräumarbeiten und eine kurze Nachbesprechung mit allen Übungsteilnehmern gab es noch einen kleinen Imbiss. Eine umfassendere Auswertung der Erkenntnisse findet im Nachgang statt.
Insgesamt waren rund 60 ehrenamtliche Einsatzkräfte an der Jahresübung beteiligt, die Vorbereitung der Übungsszenarien erfolgte durch die Wehrführung und weitere Führungskräfte der Feuerwehr Alfter. Der herzliche Dank der Feuerwehr Alfter gilt der Gemeindeverwaltung und der SiegReha GmbH für die Unterstützung der Übung. Die Jahresübung wurde um 18:00 Uhr beendet. [SiSi]